Warum und wozu ein Tiny House?

Wieso, weshalb, warum - Wozu das alles?

Sehr oft fragen uns die Leute: „Warum bitteschön soll ich mich in ein derart kleines Haus zwängen, das ist doch viel zu klein, zu eng, zu wenig Platz? Wieso sollte man das wollen?“

Wir haben dafür nicht nur eine, sondern sehr viele Antworten auf diese Frage. Wir als Tiny Tirol House Erfinder und Bauer sind vom Tiny House Movement absolut überzeugt und stehen hinter der Philosophie, der Idee und den dadurch entstehenden positiven Aussichten für die Zukunft. Ein Schwenk aus unserer Gedankenwelt und dem großen WARUM, das für uns zählt, folgt in den kommenden Absätzen.

Einsatzzwecke

Tiny Houses bieten eine enorme Vielfalt an Einsatzzwecken und sind sehr wandelbar. Egal ob jung oder alt - Das Tiny House passt (oder wird passend gemacht) für alle Altersgruppen und Lebenslagen:

  • von Jugendlichen, denen das Zimmer im Elternhaus zu klein geworden ist,
  • über Erwachsene, die dem konventionellen Alltagsleben entfliehen und ihrem Leben eine neue Richtung geben wollen,
  • bis zu Pensionist*innen, denen das eigene Haus einfach zu groß ist und zu viel Arbeit macht. Sogar barrierefrei kann ein Tiny House gebaut werden!

Tiny Houses bieten im privaten als auch gewerblichen- und touristischen Bereich vielfältige Einsatzmöglichkeiten. Zum Beispiel: 

Im privaten Bereich

  • als primärer Wohnsitz, Wochenend-/Ferienhäuschen, Zweitwohnsitz, Sportler-Saisonwohnsitz (siehe Fotos unten)
  • für die temporäre Nutzung von derzeit unbenutztem (Bau)Land
  • als erweiterter Wohnraum (Singlewohnung) für die erwachsen gewordenen Kinder oder
  • Gästewohnung für Besucher
  • als Hobbyraum oder Rückzugsort, zum Trommeln, Malen, Holz Schnitzen oder ein gutes Buch Lesen und die Seele baumeln Lassen
  • Zeit für die Familie: Picknick, Grillen und Übernachten mit Kindern oder Enkeln
  • als Platz für pflegebedürftige Angehörige oder deren Vollzeitpfleger*innen
  • als Partyraum im Garten


Für Firmen, öffentliche Einrichtungen

  • als Kundenbüro vor Fertigungshallen
  • als eigener Arbeitsplatz im Garten (Home Office)
  • als Besucherstand bei Messen, Ausstellungen, Events (siehe Fotos unten)
  • als (mobiles) Büro/Werkstatt/Atelier/Therapieraum für z.B. Physiotherapie (Plan: siehe Fotos unten)
  • für Werbezwecke – mobiler Werbe-/Ausstellungs-/Kennenlern-/Besprechungsraum wie z.B. unser neuestes Projekt mit dem SOS-Kinderdorf
  • Waldkindergarten


Im Tourismus

  • Tiny House Parks, Natur-Campingplätze, z.B. Land of Green – das zukünftige Zuhause unseres Tiny Sonnenspitze ab 2021, wo es zur Vermietung für Gäste zur Verfügung stehen wird
  • Sauna, Anglerhütte, Jagdhütte, Musikübungsraum

Selbstbefreiung von unnötigem Ballast

Viel Besitz macht das Leben unflexibel, einengend und unnötig schwer und vollgeladen mit Sorgen, Problemen, Geldmangel, Existenzängsten, Verlustängsten und unnützem Zeug. (Zu) viel Platz im Wohnraum bedeutet gleichzeitig (zu) viel Platz (materiell und geistig) für Probleme. Ein Leben im Tiny House bedeutet Reduktion des materiellen Besitzes auf ein Minimum und gleichzeitige Bereicherung des Lebens auf allen Ebenen. Selbstbeschränkung, mit so wenig wie möglich so viel wie benötigt zu erreichen - aus ganz wenig ganz viel machen. Für sich herausfinden, was wirklich zählt und worauf es einem ankommt im Leben, ganz persönlich, ganz individuell - Wichtige Fragen, die man sich sonst vielleicht gar nie stellt? Für viele materielle Besitztümer ist schlichtweg kein Platz im Tiny House. Das Leben wird dadurch leicht und frei und es entsteht Zeit und Raum fürs Persönliche, fürs Menschliche und Menschsein. Dinge, die im pflichtgeprägten Alltagstrott untergehen. Raum und Zeit für das Leben geben.

Kosten und Umwelt

Die kleine Bauweise, der geringe Materialaufwand und Wohnfläche, die nicht benötigte Bodenversiegelung (kein Fundament, da auf Rädern)… bedeuten geringe Heizkosten, Stromverbrauch, Anschaffungs-/Instandhaltungskosten und Platzbedarf. All das freut die Natur und unser Börserl. Wir brauchen nicht erst (natürlichen) Lebensraum zu zerstören, um neuen (künstlichen) Lebensraum zu schaffen – leben mit der Natur statt gegen sie. Leichtfüßig, leichtgewichtig und rücksichtsvoll. Zusätzlich legen wir beim Bau unserer Tiny Tirol Houses besonders viel Wert auf die Verwendung von möglichst vielen natürlichen und regionalen Baumaterialien und Produkten, auch bei zugekauften Dingen, wie z.B. den Infrarot Heizpaneelen vom innovativen Jungunternehmen HL Innovation im Nachbarort.

Flexibilität und Anpassbarkeit

Unsere Lebensweise hat sich stark verändert über die Jahre, das Wohnen ist mehr oder weniger gleich geblieben. Das Zuhause soll sich heute mit einem mitbewegen und mitwandeln, auch wenn man seinen Lebensmittelpunkt an einen anderen Ort verlagert oder die Prioritäten sich verändern. Ein Umzug ist schnell erledigt ohne großen Aufwand. Leichtfüßig und leichtgewichtig lässt sich das Tiny House auf Rädern von A nach B transportieren und man fühlt sich sofort wieder wohl. Ein Festlegen, wo man sein Für-Immer-Zuhause bauen will und somit quasi auf ewig dort bleiben muss, bleibt erspart. Familienzuwachs? Kein Problem, Tiny Houses lassen sich auch zusammenschließen, anbauen oder eine ganze Siedlung daraus machen. Jetzt doch lieber eine „normale“ Wohnung oder ein Haus? Auch kein Problem, nachdem man sich mit der Anschaffung eines Tiny Houses nicht für sein restliches Leben verschuldet hat.

Das eigne Wohlfühl-Zuhause – Unabhängig und individuell

Der Wunsch nach Heimat, Geborgenheit, einem Rückzugsort und auch nach Entfaltungsmöglichkeit und Ich-Sein soll jedem Menschen erfüllt werden. Auch mit kleinem Budget und ohne Abhängigkeit von den Launen des Vermieters, Immobilienhändlern, Vertragsbindungen und -konditionen. Individualität fängt schon beim Wohnen an: Das Zuhause soll dem Individuum, mit all seinen Bedürfnisse, Hobbies, Präferenzen und Prioritäten, angepasst werden und nicht umgekehrt. Die persönlichen Werte sollen sich auch, und ganz besonders im eigenen Zuhause wiederspiegeln. Das schafft ein maximales Wohlfühlgefühl. Im Tiny House kommt all das zum Zug. Schon bei der Planung werden die Vorlieben des zukünftigen Bewohners genauestens berücksichtigt und als Basis verwendet, um ein Zuhause entstehen zu lassen, das perfekt auf den jeweiligen Menschen zugeschnitten ist.

Zusammengefasst

Tiny House bedeutet demnach weitaus mehr als Wohnen auf wenig Raum mit wenig Besitz in einem hübschen, kleinen Hüttchen auf Rädern (ganz nüchtern von außen betrachtet). Tiny Houses sind eine Bewegung, eine Lebensweise, Lebensphilosophie, ein ganzheitliches Umdenken, obwohl „kleines Häuschen“, eine große Veränderung im Innen und im Außen, eine Chance auf eine Zukunft für das Leben, das nach uns kommt und für das Leben, das heute schon ist.

Zurück in die Verbundenheit mit der Natur, zurück zum Ursprung. Wieder mehr nach draußen gehen, das Leben spüren und wahrnehmen. Ein Statement setzen für Natürlichkeit, Umweltschutz, eine Postwachstumsgesellschaft mit bewusster Reduktion zur Bereicherung des eigenen Lebens und der Leben anderer, für Bewusstsein, Genügsamkeit, Erfindergeist und outside-the-box Denken, Individualität, Unabhängigkeit, Selbstbestimmtheit und ganz besonders auch Gemeinschaftlichkeit. Obwohl man sich mit einem Leben im Tiny House augenscheinlich von der restlichen Welt abnabelt und vom System abschottet, ist der Entschluss für diese Wohn- und Lebensform ein riesen Zeichen der Gemeinschaftlichkeit und des sozialen Miteinanders: Für sich selbst wenig Raum und Ressourcen zu beanspruchen, bedeutet schließlich, anderen und dem Leben mehr Raum und Ressourcen zu lassen.